Rebeca Ausin – People Managerin. Ein grundlegendes Thema ist Bildung.
Anlässlich des Internationalen Frauentages sprachen wir mit der People Managerin, Rebeca Ausin, über die Rolle der Frau innerhalb der Berufswelt, über die bereits erzielten Fortschritte und die positiven Veränderungen auf dem Weg zur vollständigen Gleichstellung von Frauen und Männern.
Glauben Sie, dass der Personalbereich aktiv dazu beitragen kann, ein Unternehmen gleichberechtigter zu gestalten?
Natürlich kann man versuchen, Vorurteile zu vermeiden. Versuchen Sie, die Auswahlprozesse mit einer ausführlichen Stellenbeschreibung und dem Einsatz von Blind-CVs zu objektivieren. Dies dient zwar nur einem ersten Screening, denn im späteren Verlauf ist es natürlich unerlässlich, die Person an sich kennenzulernen, die sich auf die Stelle bewirbt. Darüber hinaus liegt es auch in unserer Verantwortung, dass die Menschen in einem Team, einen auf sie abgestimmten Karriereplan ausarbeiten, der ihnen eine zufriedenstellende Weiterentwicklung erlaubt. Auβerdem muss für Freiräume zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf gesorgt werden. Natürlich sollen wir ebenfalls an Projekten mitarbeiten, die Frauen in Vorbildrollen hervorheben, und so im Rahmen unserer Möglichkeiten zur Veränderung der Gesellschaft beizutragen.
Ein Beispiel dafür ist die Tatsache, dass wir bei Kurago darauf hinarbeiten, jedem im Unternehmen die gleichen Chancen zu ermöglichen. Seit einiger Zeit beteiligen wir uns auβerdem an dem Projekt Inspira STEAM (Link zu Nurias Beitrag). Mitarbeitende, die mit Bildungseinrichtungen zusammenarbeiten möchten, können dies während ihrer Arbeitszeit tun, um wissenschaftliche Berufe für Mädchen attraktiv zu machen. Unser Sektor ist nach wie vor von Männern geprägt, aber uns ist sehr daran gelegen, mehr Mädchen für die wissenschaftlichen Bereiche zu interessieren und selbstverständlich gegen weiterhin fortbestehende Vorurteile anzukämpfen. Vielfalt ist ein grundlegendes und unerlässliches Element für den Fortschritt eines jeden Sektors, so auch für den unseren.
Wir bei Kurago darauf hinarbeiten, jedem im Unternehmen die gleichen Chancen zu ermöglichen.
Glauben Sie, dass politische Maßnahmen wie beispielsweise die Gleichstellung von Mutterschafts- und Vaterschaftsurlaub positive Ergebnisse hervorgebracht haben?
Selbsverständlich hat sich dies als durchaus positiv erwiesen. Den Männern wird dadurch ermöglicht, die ersten Lebensmonate mit ihrem Kind zu verbringen und den Frauen bleibt in einem Vorstellunggespräch die leidige Frage nach ihrem Kinderwunsch erspart. Ein weiterer Aspekt der letzten Jahre, den ich beobachtet habe und für einen großen Fortschritt halte, ist die Tatsache, dass immer mehr Väter eine Verkürzung ihrer Arbeitszeit fordern. Das soll nicht heißen, dass sich die Zahlen umgedreht hätten, aber der Trend geht in eine durchaus positive Richtung.
Heutzutage wird die traditionelle Art der Führung immer öfter auf den Prüfstand gestellt. Weibliche Vorbilder helfen dabei, andere Wege aufzuzeigen, die Herausforderungen anzugehen und eine neue Führungsstrategie zu entwickeln.
Es wird viel über weibliche Vorbilder geredet, halten Sie das noch für notwendig?
Ja, natürlich. Vor allem in Berufen der typischen Männerdomänen wie auch in leitenden Positionen. Heutzutage wird die traditionelle Art der Führung immer öfter auf den Prüfstand gestellt. Weibliche Vorbilder helfen dabei, andere Wege aufzuzeigen, die Herausforderungen anzugehen und eine neue Führungsstrategie zu entwickeln. Bei Kurago zum Beispiel liegt der Frauenanteil mit 25% in der Belegschaft über dem des Branchendurchschnitts, davon aber arbeitet immerhin ein Groβteil in Führungspositionen; meines Erachtens ein wunderbares Beispiel und eine echte Inspiration für die Teams.
Hoffentlich werden zukünftig immer mehr Männer in Frauen Vorbilder finden. Das wäre dann ein klares Anzeichen dafür, dass wir uns auf dem besten Weg zur Gleichstellung befinden.
Glauben Sie, wir sind kurz davor, eine vollständige Gleichstellung zu erreichen?
Ich glaube, das wird kurzfristig sehr schwierig sein. Ein grundlegender Aspekt ist für mich die Bildung, denn nur durch Bildung von klein auf können wir tiefgreifende Veränderungen schaffen. Wir alle sollten uns dazu verpflichten, diesen Wandel herbeizuführen. Einen langen Weg haben wir bereits zurückgelegt, aber in allerlei Bereichen bleibt noch immer viel zu tun. Ich bin der festen Überzeugung, dass der Beitrag der Männer in dieser Hinsicht von entscheidender Bedeutung ist, um eine vollständige Gleichstellung der Geschlechter zu erreichen.