Der Mensch im Mittelpunkt der Digitalisierung

In den letzten Jahren hat die Digitalisierung der Industriebranchen so stark an Bedeutung gewonnen, dass heute manchmal zu hören ist, dass nicht digitalisierte Unternehmen eines Tages von der Bildfläche verschwinden werden. Dies hat bei einigen Fachleuten, die den Möglichkeiten der Digitalisierung eines Unternehmens kritisch gegenüber stehen, natürlich zu heftigen Kontroversen geführt. Dabei beruht diese Zurückhaltung nicht selten auf Mythen, die rund um dieses Thema entstanden sind.

Ein immer wieder auftauchender Mythos ist zweifelslos der Glaube, dass Digitalisierung Millionen von Arbeitsplätzen vernichten würde. Verfechter dieser Ideen gehen von einem mechanistischen Ansatz der Firmenführung aus und sehen in den Fabriken der Zukunft die Gefahr, dass Menschen durch automatisierte Lösungen ersetzt werden könnten.

Für uns aber beinhaltet die Digitalisierung das genaue Gegenteil: wir sehen in ihr einen Verbündeten, der im Dienste des Menschen steht, nicht jedoch ein Element, das gegen ihn arbeitet. Durch Software wird der Arbeitsalltag der Benutzer enorm erleichtert. Prozesse werden vereinfacht, Systeme miteinander verbunden und Daten vereinheitlicht.

digitalisierung ist einen Verbündeten, der im Dienste des Menschen steht.

Unseres Erachtens liegt die Zukunft zweifellos in der digitalen Fabrik, einer, in der die Systeme miteinander verbunden sind und die reibungslos miteinander kollaborieren. Diese Vernetzung ermöglicht das Aufbrechen eventuell vorhandener Informationssilos und fördert den Informationsfluss sowie die Transparenz eines Unternehmens. In der Vergangenheit haben Eilangebote häufig zu zahlreichen Spannungen geführt, weil dem Unternehmen zusätzliche Kosten durch Überstunden verursacht wurden. Der Verkaufsleiter musste sich mit dem Produktionsleiter in Verbindung setzen, der wiederum einige Zeit mit der Berechnung der Produktionsumstellung und deren Durchführbarkeit verbringen musste. In einem Unternehmen mit vernetzten Systemen aber könnte der Vertriebsleiter direkt auf die Planung zugreifen, die Simulation eigenhändig durchführen und kalkulieren, wie sich die Angebotsannahme auf die Planung auswirken würde und welche Konsequenzen diese hätte. All das könnte geschehen, ohne dass weitere Mitarbeiter Zeit in die Durchführung dieser Berechnung investieren müssten.

Auβerdem werden die Kapazitäten der verschiedenen Akteure gestärkt, die Teamarbeit und die gegenseitige Kenntnis der unterschiedlichen Arbeitsbereiche gefördert und möglicherweise sogar deren Wahrnehmung beeinflusst. Im Hinblick auf die Entwicklung eines optimalen Produkts ist es nämlich durchaus hilfreich, über Kenntnisse derjenigen Tätigkeiten zu verfügen, die andere Abteilungen innerhalb eines Prozessablaufes lösen müssen. So können wir weitaus besser verstehen, warum bestimmte Bereiche bestimmte Aufgaben von uns verlangen.

Digitalisierung sträckt die Kapazitäten der verschiedenen Akteure, fordert die Teamarbeit und die gegenseitige Kenntnis der unterschiedlichen Arbeitsbereiche und beeinflusst deren Wahrnehmung.

Auβerdem werden die Kapazitäten der verschiedenen Akteure gestärkt, die Teamarbeit und die gegenseitige Kenntnis der unterschiedlichen Arbeitsbereiche gefördert und möglicherweise sogar deren Wahrnehmung beeinflusst. Im Hinblick auf die Entwicklung eines optimalen Produkts ist es nämlich durchaus hilfreich, über Kenntnisse derjenigen Tätigkeiten zu verfügen, die andere Abteilungen innerhalb eines Prozessablaufes lösen müssen. So können wir weitaus besser verstehen, warum bestimmte Bereiche bestimmte Aufgaben von uns verlangen.

Hinzu kommt, dass die Software Prozesse löst und bestimmte ressourcenintensive Verwaltungsaufgaben, die mit geringem Mehrwert und hohem Fehlerrisiko verbunden sind, reduziert. Nehmen wir zum Beispiel den Fall eines Produktionsleiters, der die Arbeitsblätter der Werkstattangestellten einsammeln und die Informationen anschlieβend in das System eingeben muss. Diese Tätigkeit würde einen großen Teil seines Arbeitstages in Anspruch nehmen. Wenn jedoch derselbe Produktionsleiter über ein System verfügte, das jedem Teammitglied ermöglichen könnte, die Informationen während seiner Arbeitszeit selbst einzugeben, wäre er automatisch darüber informiert, wie viele Arbeitsaufträge innerhalb eines bestimmten Zeitraumes erledigt wurden. Anstatt sich also mit der administrativen Arbeit der Informationseingabe in das System zu beschäftigen, könnte er sich auf die Auswertung der erhaltenen Daten konzentrieren, und daraus Schlussfolgerungen über eventuelle Änderungen in der Planung ziehen.

Wie schon zuvor erwähnt: Unsere Vision einer digitalen Fabrik stellt den Menschen in den Mittelpunkt des Geschehens. In diesem Zusammenhang hat die Europäische Kommission eine Reihe von Veröffentlichungen verbreitet, in denen der neue Begriff „Industrie 5.0“ geprägt wurde. Dieser Ansatz soll das derzeitige Konzept der „Industrie 4.0“ ergänzen, indem Forschung und Innovation gezielt in den Dienst des Übergangs zu einer nachhaltigen, auf den Menschen ausgerichteten und widerstandsfähigen europäischen Industrie gestellt werden. Die Digitalisierung ist ein Prozess, der der Blechindustrie einen enormen Nutzen bringen kann. Seine Umsetzung aber muss unbedingt auf eine Verbesserung der Lebensqualität der Mitarbeiter ausgerichtet sein.

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