Die Rolle der Interoperabilität der digitalen Fabrik

Obwohl die Welt ständig digitaler wird , ist der Digitalisierungsgrad in den verschiedenen Branchen sehr unterschiedlich. Die Blechindustrie ist auf diesem Gebiet eindeutig ein Spätstarter. Aber auch in diesen eher veränderungsaversen Branchen gibt es differente Digitalisierungsgrade. Abhängig von Aspekten wie der Größe des Unternehmens oder dem Markt, auf dem es tätig ist, gibt es mehr oder weniger Hindernisse für den Beginn  des Digitalisierungsprozesses.

Konzepte wie Industrie 4.0 oder Advance Manufacturing wurden in den 1980er Jahren erdacht, um den Weg hin zur digitalen Fabrik zu bahnen. Diese Konzepte dienten als Schlüssel zur Anpassung der Industrie an die Kundenbedürfnisse, zur Verbesserung der Produktionsprozesse sowie zur effizienteren Nutzung der verfügbaren Ressourcen.

Digitalisierung, Automatisierung und digitale Transformation

Aber lassen Sie uns zu Beginn über drei Begriffe sprechen, die oft synonym verwendet werden: Digitalisierung, Automatisierung und digitale Transformation.

Die Digitalisierung kann als Prozess der Umwandlung von nicht-digitalen Informationen in digitale Daten beschrieben werden. Bekannte Beispiele für diesen Prozess wären die Umwandlung von schriftlicher Kommunikation in E-Mails oder von handgezeichneten Entwürfen in CAD (computer-aided design).

Automatisierung ist die Art und Weise, in der Informationstechnologie oder Maschinen eingesetzt werden, um die ständig sich wiederholenden Aufgaben zu übernehmen. So wird den Mitarbeitern die Möglichkeit gegeben, sich auf andere wichtige Geschäftsaktivitäten zu konzentrieren. Industrietechnik und Robotik machen die Automatisierung für alle Anwender zugänglich.

Schließlich handelt es sich bei digitaler Transformation um einen Prozess, der weit über die Implementierung von Technologie hinausgeht und eine tiefgreifende Veränderung des Geschäftsmodells sowie die Evolution der Arbeit beinhaltet.

Es ist notwendig, Unternehmen zu digitalisieren und zu automatisieren, um sie dadurch auf ihre digitale Transformation vorzubereiten. Um den ultimativen Digitalisierungsgrad zu erreichen, müssen Sie Ihren digitalen Reifegrad Schritt für Schritt anheben.

Zwei Dinge sind fundamental, um ein Unternehmen komplett zu digitalisieren: spezialisierte Systeme für seine Geschäftsbedürfnisse und Prozessoptimierung dank der Interoperabilität der verschiedenen Systeme untereinander.

Der Schlüssel zur digitalen Fabrik

Die meisten Unternehmen, die für sich in Anspruch nehmen, sich auf dem Wege zur digitalen Fabrik zu befinden, konzentrieren sich dank der Softwareentwicklung in Wirklichkeit lediglich auf die Automatisierung oder Digitalisierung. Dabei sind zwei weitere Elemente für ein Unternehmen unerlässlich, um wirklich digital zu werden: spezialisierte Systeme für seine individuellen geschäftlichen Anforderungen und Prozessoptimierung dank der Interoperabilität zwischen den verschiedenen Systemen.

Stellen wir uns ein Mitglied der Vertriebsabteilung vor, das versucht, ein Angebot an einen Kunden zu versenden. Wenn alle Systeme in Ihrem Unternehmen miteinander interagieren, haben Sie die Möglichkeit, auf das CRM zuzugreifen und die anzubietenden Designs zu visualisieren. Das System schlägt den auszuführenden Produktionsprozess vor, schätzt die verbrauchten Materialien und die vorraussichtliche Zeit ein, die für die Ausführung des Auftrags benötigt werden. Es wird in der Lage sein, automatisch die Handelsrichtlinien umzusetzen, die festgelegt wurden, um dem jeweiligen Kunden den bestmöglichen Preis zu garantieren. Sie erhalten sogar einen Überblick über die Auslastung für die kommenden Wochen und können so die Ausführung des Auftrags planen. Mit all diesen Informationen sind Sie in der Lage, Preise festzulegen, die nicht nur das Produkt, sondern auch all die anderen angesprochenen Variablen berücksichtigen. Ein Angebot mit den gleichen Bedingungen zu erstellen, aber ohne über eine Interkonnektion der Systeme untereinander zu verfügen, würde wesentlich mehr Zeit kosten, um diese Informationen zu beschaffen.

Der Schlüsselgedanke dabei ist die Interoperabilität. Die Systeme müssen zusammenarbeiten, um die Informationslücken zu schließen und über die verschiedenen Ebenen des Unternehmens hinweg zu fließen. Bisher war das Erreichen dieser Interoperabilität sehr kompliziert und teuer, sodass nur große Unternehmen der Branche diesen digitalen Reifegrad erreichen konnten. Ein digitalisiertes Unternehmen muss die Gewissheit haben, dass seine Systeme miteinander verknüpft sind und interagieren.  Bei Geschäftsentscheidungen bietet diese eine grundlegende Hilfe. Die Herausforderung besteht nun darin, diese Interoperabilität für kleine und mittlere Unternehmen der Branche zu universalisieren.

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